Glossar

Glossar & Begriffserklärungen

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Es gibt 8 Begriffe in diesem Verzeichnis, die mit dem Buchstaben E beginnen.
E-Commerce-Büroservice
Ein E-Commerce-Büroservice ist ein virtueller Dienst, der speziell auf die Bedürfnisse von E-Commerce-Unternehmen zugeschnitten ist und administrative Aufgaben auslagert. Dieser Service übernimmt Tätigkeiten wie die Bearbeitung von Post, die Entgegennahme und Weiterleitung von Kundenanrufen, die Organisation von Terminen sowie das Handling von Rücksendungen. E-Commerce-Büroservices bieten vor allem kleinen und mittelständischen Online-Händlern den Vorteil, sich auf das Kerngeschäft zu konzentrieren, während Routineaufgaben durch erfahrene Dienstleister abgewickelt werden. Diese Art von Service ist besonders wertvoll für Unternehmen ohne eigene Büroinfrastruktur, da er eine professionelle Außenwirkung sowie eine feste Geschäftsadresse bieten kann. Durch den Einsatz von E-Commerce-Büroservices können Unternehmen nicht nur Kosten sparen, sondern auch die Kundenzufriedenheit und Effizienz ihrer Geschäftsprozesse steigern.

e-Residency
e-Residency ist ein digitales Konzept, das es Personen weltweit ermöglicht, eine virtuelle Aufenthaltsberechtigung in einem Land zu erhalten, ohne physisch anwesend zu sein. Dieses System erlaubt es Unternehmern, ein Geschäft vollständig online zu gründen, zu verwalten und von überall auf der Welt darauf zuzugreifen. Es bietet somit eine Lösung für ortsunabhängige Geschäftsführungen und ermöglicht den Zugang zu digitalen Dienstleistungen und rechtlichen Rahmenbedingungen des entsprechenden Landes. Estland gilt als Vorreiter der e-Residency und bietet das Programm seit 2014 an. Durch eine sichere digitale Identität erhalten e-Residents Zugang zu estnischen E-Government-Diensten, die es ihnen beispielsweise ermöglichen, ein Unternehmen zu gründen, Bankkonten zu eröffnen und steuerliche Verpflichtungen zu erfüllen. e-Residency stellt jedoch keine Staatsbürgerschaft oder Aufenthaltsgenehmigung im traditionellen Sinne dar und berechtigt auch nicht zur physischen Einreise oder zum Wohnen im Land. Dieses Modell ist besonders attraktiv für digitale Nomaden, Freiberufler und Start-ups, die eine internationale Marktpräsenz anstreben, ohne physisch in einem bestimmten Land präsent sein zu müssen.

Einkünfte aus Kapitalvermögen
Einkünfte aus Kapitalvermögen sind Gewinne, die aus der Anlage von Kapital erzielt werden, und umfassen unter anderem Dividenden, Zinsen und Veräußerungsgewinne aus Wertpapieren. Dazu zählen auch Erträge, die durch Beteiligungen an Unternehmen im Rahmen von Equity Crowdfunding generiert werden. Diese Einkünfte sind in vielen Ländern steuerpflichtig und werden häufig mit der sogenannten Kapitalertragsteuer belastet. Bei Investments in Beteiligungsformen wie Aktien oder Equity Crowdfunding können Einkünfte aus Kapitalvermögen durch Dividenden oder durch den Verkauf der Unternehmensanteile bei einem Exit entstehen. Kapitalerträge sind in der Regel abgeltungssteuerpflichtig, was bedeutet, dass eine festgelegte Steuer direkt auf die Erträge erhoben wird. In Deutschland beispielsweise beträgt der pauschale Steuersatz auf Kapitalerträge 25 %, zuzüglich Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer. Einkünfte aus Kapitalvermögen sind daher ein wichtiger Faktor, den Investoren bei der Planung und Bewertung ihrer finanziellen Renditen berücksichtigen müssen.

Einlagensicherung
Einlagensicherung ist eine Schutzmaßnahme, die sicherstellt, dass Gelder von Investoren bis zu einem bestimmten Betrag abgesichert sind, falls das Unternehmen, in das investiert wurde, insolvent geht. In traditionellen Banken ist die Einlagensicherung gesetzlich geregelt und schützt Sparguthaben bis zu einem bestimmten Betrag. Im Crowdfunding-Bereich gibt es jedoch keine verpflichtende Einlagensicherung; einige Plattformen bieten freiwillige Sicherungsmechanismen an, um Investoren mehr Sicherheit zu bieten. Solche Sicherungsmaßnahmen können z. B. durch spezielle Versicherungen oder Rücklagenfonds realisiert werden, die im Insolvenzfall einen Teil der Investition zurückerstatten. Für Investoren ist es wichtig, vor einer Investition die Bedingungen zur Einlagensicherung der jeweiligen Plattform zu prüfen, da Crowdfunding im Allgemeinen ein höheres Verlustrisiko birgt als klassische Bankanlagen. Die Einlagensicherung bietet hier eine zusätzliche Schutzschicht, stellt jedoch keinen umfassenden Schutz gegen Verluste dar.

Entität
Eine Entität ist eine eigenständige rechtliche Einheit, die als juristische Person anerkannt wird und unabhängig agieren kann. Dies umfasst Unternehmen, Organisationen, Körperschaften oder auch spezielle Konstrukte wie Briefkastenfirmen. Eine Entität hat die Fähigkeit, Verträge zu schließen, Verbindlichkeiten einzugehen und an Geschäftsaktivitäten teilzunehmen, unabhängig von den natürlichen Personen, die sie führen oder besitzen. Im wirtschaftlichen und rechtlichen Kontext dient eine Entität häufig der Trennung von persönlichen und unternehmerischen Vermögenswerten und Verantwortlichkeiten. Bei Briefkastenfirmen handelt es sich beispielsweise um Entitäten, die oft ohne physische Präsenz in einem Land bestehen und häufig für administrative Zwecke oder steuerliche Vorteile genutzt werden. Entitäten spielen in der globalisierten Wirtschaft eine wichtige Rolle, da sie es Unternehmen ermöglichen, in verschiedenen Rechtsräumen zu operieren und dabei rechtliche und steuerliche Strukturen zu optimieren.

Equity Crowdfunding
Equity Crowdfunding ist eine Finanzierungsform, bei der private Investoren Eigenkapitalanteile eines Unternehmens erwerben. Anders als bei klassischen Crowdfunding-Modellen, bei denen Unterstützer lediglich eine Belohnung oder ein Vorabprodukt erhalten, investieren die Teilnehmer bei Equity Crowdfunding in das Unternehmen und werden dadurch Miteigentümer. Diese Art von Crowdfunding richtet sich vor allem an Startups und Wachstumsunternehmen, die zusätzliches Kapital benötigen, um ihre Geschäftsmodelle zu entwickeln und zu skalieren. Der Vorteil von Equity Crowdfunding liegt in der Möglichkeit für junge Unternehmen, relativ unbürokratisch an Kapital zu gelangen und dabei eine breite Investorenbasis aufzubauen. Für die Investoren besteht die Chance, bei einem späteren Verkauf oder Börsengang des Unternehmens von einer Wertsteigerung zu profitieren. Allerdings gehen sie dabei auch das Risiko ein, dass ihre Anteile im Falle eines Misserfolgs des Unternehmens wertlos werden. Equity Crowdfunding ist daher eine Form des Risikokapitals und in vielen Ländern reguliert, um sowohl Unternehmen als auch Anleger zu schützen.

Ertragsbeteiligung
Ertragsbeteiligung ist eine Form der Finanzierung, bei der Investoren im Austausch für ihr Kapital einen vertraglich vereinbarten Anteil am Gewinn oder Umsatz eines Unternehmens erhalten, ohne dabei Anteile an dem Unternehmen selbst zu erwerben. Diese Methode wird häufig in Crowdfunding-Kampagnen und bei kleineren Wachstumsunternehmen eingesetzt, die keine Eigenkapitalanteile abgeben, aber dennoch Kapital von externen Unterstützern gewinnen möchten. Bei einer Ertragsbeteiligung investieren die Geldgeber in das Unternehmen und erhalten eine renditebasierte Auszahlung, die an die finanzielle Leistung des Unternehmens gekoppelt ist. Im Gegensatz zur Dividende, die an Aktionäre ausgezahlt wird, basiert die Ertragsbeteiligung direkt auf den Geschäftserträgen und variiert je nach Umsatz oder Gewinn. Diese Finanzierungsmethode bietet den Vorteil, dass die Rückzahlung für das Unternehmen flexibel gestaltet ist, da sie direkt von dessen Erträgen abhängt. Ertragsbeteiligungen sind besonders attraktiv für Investoren, die am Wachstum eines Unternehmens partizipieren möchten, aber kein langfristiges Engagement in Form von Unternehmensanteilen suchen.

Exit-Strategie
Die Exit-Strategie ist ein geplanter Prozess, bei dem Investoren oder Unternehmensgründer festlegen, wie und wann sie ihre Anteile an einem Unternehmen veräußern und damit ihre Investition monetarisieren. Ziel einer Exit-Strategie ist es, die bestmöglichen Gewinne zu realisieren, wenn das Unternehmen eine attraktive Marktbewertung erreicht hat. Für Investoren, insbesondere in Bereichen wie Equity Crowdfunding oder Venture Capital, ist eine klare Exit-Strategie entscheidend, da sie den Rückfluss ihrer Investition und potenzielle Gewinne sicherstellen soll. Typische Methoden des Exits umfassen den Verkauf der Anteile an andere Investoren, einen Unternehmensverkauf (Trade Sale), den Rückkauf durch die Gründer (Buyback) oder einen Börsengang (Initial Public Offering, IPO). Die Wahl der Exit-Strategie hängt von mehreren Faktoren ab, darunter die Marktbedingungen, das Wachstumspotenzial des Unternehmens und die finanziellen Ziele der Investoren und Gründer. Eine gut geplante Exit-Strategie ist besonders im Crowdfunding-Bereich relevant, da viele Kleinanleger nach einer Möglichkeit suchen, ihre Anteile nach einer gewissen Zeitspanne zu veräußern und ihre Renditen zu sichern.
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